Donnerstag, 20. August 2015

Japanreise Tag Drei: Kulturprogramm

2015-08-16

Heute führte uns der Weg zum ersten offiziellen Kulturprogrammpunkt auf der Agenda  (gestern war ja eher spontan). Aber einleitend möchte ich ein paar Worte zu dem Service "Tokyo Free Guide" erzählen. 
Das ist ein japanischer Verein, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Touristen kostenfrei durch Tokyo zu führen und ihnen, je nach Interesse, verschiedene Sehenswürdigkeiten zu zeigen. TFG biete dabei Touristen die Möglichkeit, einen Reisebegleiter für selbst gewählte Ziele zu erfragen oder bietet direkt die Auswahl Asakusa/Ueno an. Des Weiteren kann man Uhrzeit, Treffpunkt, Sprache und Dauer der gewünschten Tour festlegen. Je nach Verfügbarkeit von Guides erhält man wenige Tage vor dem gewünschten Ausflug eine Nachricht und lernt seinen persönlichen Reisebegleiter kennen. Diese machen das alles auf freiwilliger Basis, teils einfach, weil sie es toll finden, dass das Interesse an der japanischen Kultur so steigt und sie den Touristen helfen möchten, diese zu verstehen (das war der Beweggrund von Izumi, unserer Begleiterin) oder aber, um Fremdsprachen zu üben  (Aussagen in div. Foren). Der Begleiter spricht mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit englisch, aber wenn man Glück hat vielleicht sogar noch eine andere Sprache. Während der Tour kommt man für alle Kosten (Zugfahrten, Eintritt, Verpflegung) des Guides mit auf.

Ich persönlich finde diese Möglichkeit spitze und musste es einfach ausprobieren! Auch wenn ich ein paar Bekannte in Tokyo habe und selbst schon einmal da war, ist es sicher keine schlechte Idee, einen waschechten Tokyaner als Begleitung zu haben (^o~)*
Gesagt, getan - meine Anfrage war einmal für eine Tour durch den Yoyogi-Park und Meiji-Schrein mit anschließendem Bummel durch Harajuku. Zu anderen wollte ich gern Asakusa und Ueno genauer kennen lernen.
Für beide Trips hat sich Izumi bereit erklärt uns zu begleiten. Ca. eine Woche vor unserem Abflug hat sie uns kontaktiert und mit uns zusammen eine  Zeitplan und eine Route für die jeweiligen Tage erstellt. Dabei machte sie viele Vorschläge und gab Hinweise, was gute Ziele wären oder was sich noch in der Nähe befindet und man zusätzlich noch unternehmen könnte. Auf jede Frage unsererseits ist sie ausführlich eingegangen. Ihr Englisch ist wirklich gut!

Dies ist nun also der Bericht zu unserem ersten Ausflug zusammen mit Izumi!
Wir waren für Nachmittag 14:00 verabredet. Da wir (mal wieder) bis 11:00 geschlafen haben, sind wir nur kurz los etwas zu Mittag essen. An dieser Stelle bitte ein Hoch auf japanische Schnellimbisse mit Automatenbestellung und lecker Soba mit Tempura. Diesmal gab es sogar Garnelen und Kürbis frittiert. Super lecker!
Gekühlte Soba Nudeln mit Tempura
Hier: frittierte Bohnen, Kürbis, Garnelen, Fisch
Jedenfalls war Izumi pünktlich bei uns in der Hotellobby und nach einer sehr netten Begrüßung, einem kleinem Geschenk von uns an sie (Haribo, Ahoi Brause, Marzipan und ein mini Fotobuch von Gera) und einer kurzen Erfrischung unter der Klimaanlage ging es los nach Harajuku und von dort aus in den Yoyogi Park.
Torii am Eingang des Yoyogi Parks
Erster Stop war direkt der Meiji-Schrein gleich am Eingang des Parks. Der Schrein ist noch sehr jung und wurde Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts errichtet und Mitte der sechziger Jahe nach dem Krieg neu aufgebaut. Er wurde dem Herrschers Meiji und seine Frau gewidmet. Meiji war als Tenno vor allem für die Modernisierung Japans und der Einrichtung öffentlich staatlicher Schulen verantwortlich. Auch ist der Schrein selbst beliebt und bekannt für traditionelle japanische Hochzeitszeremonien. Leider fand keine statt, als wir da waren...
Eine weitere kleine Besonderheit des Schreins ist, dass man hier nicht wie üblich sein Glück bestimmen kann, sondern stattdessen ein kleines Gedicht des Kaisers oder sein Frau erhält, die einem ein Rat sein sollen.
Oben: Ootorii = großes  Tor kurz vor dem Meiji Schrein
Unten: Blick auf den Meiji Schrein
Nach Besuch des Schreins sind wir weiter durch den Park gegangen und haben ein Museum besucht. In diesem durften leider mal wieder keine Fotos gemacht werden. Zusehen gab es eine Masse ans Portraits aller Herrscher Japans ab dem frühen Mittelalter. Hauptaugenmerk war allerdings das Leben und Wirken des Meiji-Tenno. Es war durchaus interessant. Die Ausstellungsstücke (viele Modelle und Besitztümer des Kaisers) gaben einen schönen Überblick über japanische Kunstfertigkeiten.
Links: Sake Fässer
Oben: Yoyogi Park
Unten: Meiji Museum im Yoyogi Park
Zum Ticketpreis für dieses Museum zählte noch eine zweite kleine Ausstellung im Yoyogi Park, in der wir hübsche Seiden-Kimonos der Kaiserin und Wandgemälde und edle Raumteiler bewundern konnten. Beide Museen schafften wir in einer reichlichen Stunde (sie schließen 16:30).

Nach dem Kulturprogramm ging es weiter mit dem Kulturschock. Nein, nur Spaß. Wir sind also nach Harajuku in die Takeshita Dori gegangen - ein für seine Auswahl an kuriosen Klamotten und verrückten Trends bekannte Straßenzug. 
Harajuku, Eingang zur Takeshita Einkaufsstraße
Er ist aber auch sehr bekannt durch die vielen Purikura Automaten (der Ort, wo man völlig überbelichtete Selfies schießt, mit bunten Kritzeleien versieht und ausdruckt) und super leckere gehaltvolle Crêpes. Allerdings ist es nie eine gute Idee dort am Wochenende hin zu gehen, wie wir feststellen sollten. Die Straßen und Läden sind sehr überfüllt. Nach einer Runde Purikura (Alienaugen bei meinem Freund vorprogrammiert) und einmal Zwängen durch die Straße haben wir es uns in einem schicken Café gemütlich gemacht und japanisches Wassereis gegessen. 
Japanischens Wassereis (Kakigori)
Pfirsich, Ingwer und Grüntee
Anschließend sind wir noch bis zum Ende der Takeshita Dori gelaufen und haben uns von Izumi für heute verabschiedet. Wieder zu zweit sind wir nur noch ein bisschen durch KiddyLand (dort schlagen Kitch-Herzen schneller! Nur Tarepanda gab es nicht...) geschlendert und haben uns schließlich auch auf den Rückweg ins Hotel gemacht.

So viel zu unserem ersten Kulturprogramm zusammen mit Izumi von "Tokyo Free Guide" rund um Harajuku.

Im nächsten Post geht's um den Tokyo Tower und dem dort befindlichen One Piece Themenpark.

Ja, mata ne!

☆ Melon Pan ☆

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