Dienstag, 18. August 2015

Japanreise Tag Zwei: Schwertoffensive

2015-08-15

Nachdem wir an Tag Eins bereits einiges erlebt haben und doch erst recht spät ins Bett gekommen waren, wollten wir Tag Zwei auch nicht viel ruhiger verbringen! Der Plan sah Nikko vor - die Zeitverschiebung von sieben Stunden führte allerdings dazu, dass wir den Wecker 9:00 ignorierten und einfach mal bis nach 11:00 durchschliefen. Was also tun?
Ersteinmal gingen wir schön Mittag essen in einem kleinem aber feinem curry Restaurant. Wir hatten beide Hähnchen-Curry, einmal mit Reis, einmal mit frisch gebackenem süßlichem Fladenbrot (Naan).
Japanisches Curry mit Naan
Spontan entschieden wir uns das Viertel in dem wir unser Hotel hatten - Shinjuku - ein bisschen genauer zu erkunden. Ein Museumsbesuch ist doch immer ein guter Start, um Land und Leute kennen... nein, eher nur, um die Kultur kennen zu lernen. Aber das Museum, dass wir uns raus gesucht haben bot dann doch mehr, als erwartet! Und dabei war es für sich genommen schon interessant.

Wir gingen in ein japanisches Schwertmuseum! Jeder kennt sie. Schwertschwingende Samurai, mit ihren berühmten Katana Schwertern, die sich so mancher gern als Deko ins Zimmer stellen würde. Nun, dank eines glücklichen Zufalls wissen wir nun, dass vor allem in der frühen Epoche die Samurai Tachi statt Katana trugen. Und die erste große Schmiedeschule, die für ihre Schwerter berühmt wurde, hieß Bizen. Nachdem wir bereits ein Drittel des Museums angeschaut hatten - nach nur 20 Minuten - wurden wir auf deutsch angesprochen und ein junger Mann Anfang dreißig, der Tsuba (Parrierstangen) sammelt, begleitete uns auf der restlichen Tour im Museum und erklärte uns sehr viel über die Schönheit der Ausstellungsstücke.
Eingang zum Schwertmuseum
Leider waren Fotos im Museum nicht gestattet,
daher nur ein Bild vom Ticket und Flyer.
Jetzt sehen wir diese Schmiedemeisterwerke auch mit anderen Augen. Ein gut sichtbarer Hamon sagt bereits viel über die Qualität eines Schwertes aus und ist meist sehr charakteristische für den Schmied. Ein Hamon bezeichnet dabei den Übergang des harten Stahls zum weicheren Stahl. Er kann durch verschiedene Methoden der Härtung nach dem Schmieden des Schwertes ausgeprägt werden und wird durchs Schleifen noch herausgearbeitet. Aber mehr möchte ich nicht auf die Details eingehen. Außer noch, dass Tachi und Katana vom Schmieden her eigentlich das Gleiche sind. Nur befindet sich das Signum des Schmiedes auf unterschiedlichen Seiten des Schwertgriffes, je nachdem, ob die Krümmung beim Tragen am Gürtel  nach unten (Katana) oder nach oben (Tachi) zeigt. Nach über zwei Stunden haben wir diesen faszinierenden Exkurs beendet und sind mit unserem neuen Bekannten noch Soba essen gegangen.
Gekühlte Soba Nudeln und Tempura (hier frittiertes Gemüse)
Echt das Beste bei heißen Temperaturen
Anschließend ging es für uns beide zum Tokyo Metropolitan Government Building, wo die Zwillingstürme als kostenlose Aussichtsplatttformen von Touristen genutzt werden können. Der Southtower schließt dabei allerdings bereits 17:00 wo hingegen der Northtower bis 21:00 geöffnet hat. Auf über 200 Metern Höhe gewinnt man eine kleinen Einblick über die Größe Tokyos. Ich würde die Aussicht nicht unbedingt als schön bezeichnen, aber auf alle Fälle als interessant.
Rundumblick über Tokyo/Shunjuku
oben links ganz witzig: Shinjuku Cocoon Tower
Anschließend ging es weiter nach Shibuya, nur um einen kleinen ersten Einblick zu bekommen. Mein Freund war nicht wirklich beeindruckt von der weltberühmten Kreuzung... ich fand sie aber wieder sehr unterhaltsam! Wir sind ein bisschen umher gelaufen, haben einen Straßenkünstler beobachtet, uns über "Free Hugs" Schilder amüsiert  (ja, dieser Untrend bekannz von Conventions hat seinen Weg in Tokyos Partyleben gefunden...) und ein "Alice in Wonderland" Café (!!!) entdeckt. Leider hatte letzteres schon geschlossen. Ich hoffe, wir finden die Tage noch einmal Zeit dort hin zu gehen (*o*)♤♡◇♧

So viel zu unserem improvisierten Erkundungstrip rund um Shinjuku/Shibuya.

Im nächsten Post geht's um Harajuku und den Service "Tokyo Free Guide".

Ja, mata ne!

☆ Melon Pan ☆

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