Donnerstag, 9. Juni 2016

Japanreise Tag Elf: Müllkönigin

2015-08-24

Der heutige Eintrag handelt von Müllhalden, Essstäbchen und dem Gefühl, als Kunde wirklich König zu sein.
An und für sich sollte heute ein unspektakulärer Tag werden. Wir verlassen Hakone und reisen weiter nach Kyoto. Mehr gäbe es eigentlich nicht zu erzählen. Wäre da nicht diese eine Sache passiert...

Gestern haben wir, wie ich erzählte, den Abend schön ausklingen lassen bei Alkohol und Chips. Nun haben wir diese Angewohnheit Chips mit Stäbchen zu essen. Also packte ich meine frisch in Tokyo gekauften Gudetama Essstäbchen aus. Dummerweise landeten diese allerdings samt Chipstüte am nächsten Morgen im Müll (mein Fehler). Doch so was merkt ja nicht immer sofort.
Wir sind also vor dem Frühstück noch ein letztes Mal in den Onsen gegangen.  In der Zeit wurde der Müll vom Zimmer bereits eingesammelt (und die Futons weg gepackt). Nach dem sehr feinem japanischen Frühstück ging es für uns ans Packen und da merkte ich es! Meine Stäbchen waren weg! Bewaffnet mit dem Google Übersetzer bin ich also zum Personal gestürmt und habe versucht zu erklären, dass ich aus versehen meine Essstäbchen weggeworfen habe. Die gute Frau verstand mich leider nicht und nachdem sie mir Einweg-Stäbchen und einen Müllbeutel angeboten hatte konnte ich Google endlich die richtigen Worte entlocken. Also ging es zum Kollegen, der sofort eifrig anfing den aktuellen Müll zu durchsuchen. Ich machte verständlich, dass es sich um den Müll vom vor dem Frühstück handelte. Jetzt wurde es spannend. 
Nächste Station war die Rezeption,  von wo aus ein Telefonat getätigt wurde. Da ahnte ich noch nicht, was mich als nächstes erwarten sollte. Mir wurde also die Information gegeben, dass der Müll bereits abgeholt worden war. Nun gut, damit musste ich mich wohl abfinden. Schade um die Stäbchen. Und während ich das noch so dachte, schnappte mich einer der Angestellten (die fünfte Person mittlerweile, die ich da mit hineingezogen habe) und steckte mich - ich noch in Hausschuhen - ins Auto.
Ahnt ihr, was jetzt kommt?
Richtig, wir sind einfach mal eben schnell zur Mülldeponie gefahren! 
Dort angekommen wurde kurz die Situation erklärt und einer der Müllmänner führte mich zur Abkippstelle, wo die Müllabfuhr entladen wird. Leider war das allerdings ein metertiefes Loch. Ein Kranhaken war gerade dabei einen großen Haufen Müllsäcke zu greifen und zur Verbrennungsanlage zu überführen... unmöglich, da noch etwas zu bergen...
Nach diesem bizarren Anblick und all der Aufregung ging es zurück ins Hotel. Dort wartete die Chefin bereits auf uns. Aller spätestens jetzt wäre in Deutschland die ganze Sache beendet. Nicht aber in Japan. Vorbei an meinen wartenden Freunden ging es in den benachbarten Souvenirshop (der extra für uns früher öffnete) und die Chefin bestand darauf, dass ich mir ein neues Paar Stäbchen auswähle. Sie entschuldigte sich auch dafür, dass ihr Personal so schnell sei und deswegen der Müll schon weg war.
Ich habe mich selten so unwohl in meiner Haut gefühlt.
Nach einigem Hin und Her, ob das denn wirklich in Ordnung sei, entschied ich mich für ein hübsches Paar Essstäbchen und damit fand dieses skurrile Abenteuer sein Ende. 

So viel also zu unserem Ausflug nach Hakone.  Der Rest des Tages bestand aus Bus und Bahn fahren. Nächste Station: Kyoto! 

Ein paar Eindrücke von unserer Weiterreise möchte ich euch aber trotzdem nicht verwehren:
Ein letztes Mal traditionelles Frühstück in Hakone
Voll bepackt ging es mit dem Shinkansen nach Kyoto.
Im Kyotoer Hostel spielen die einen, während die anderen fleißig den nächsten Tag planen.
Ein abendlicher Rundgang führte uns zum Kyoto Tower...
... inklusive Oktoberfest-Werbung (^__~)*


Ja, mata ne!

☆ Melon Pan ☆

1 Kommentar:

  1. Ein wirklich interessanter und skuriller Bericht zum japanischen Service XD Das muss einem erst Mal passieren...

    Liebe Grüße

    Ekolabine

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