Dienstag, 14. Juni 2016

Japanreise Tag zwölf: Kyoto

2015-08-25

Heute war es nun soweit - die ehemalige Kaiserstadt Kyoto wurde von uns unsicher gemacht. Zwei Tips möchte ich gleich zu Beginn mit auf den Weg geben:
☆ am Kyotoer Hauptbahnhof gibt es eine große Touristen-Information. Dort kann man Tageskarten für den Bus kaufen und bekommt eine Stadtkarte mit allen Sehenswürdigkeiten und den dorthin fahrenden Bussen. Super praktisch!
☆ der erste Stopp sollte früh morgens am Kaiserpalast sein. Dort kann man sich vor Ort für kostenlose englischsprachige Führungen für den Palast anmelden. Diese finden nur zwei mal am Tag statt und sind verhältnismäßig schnell ausgebucht. Ohne Führung kommt man sonst nicht wirklich in Palastnähe.

So war also unser erstes Ziel besagte Anmeldung. Wir bekamen einen Platz für die nachmittägliche Führung, sodass wir vorher noch den Rokuon-ji (Rehgarten-Tempel) besuchen konnten. Der buddhistische Tempel ist vor allem durch den Goldenen Pavillon Kinkaku-ji (eine Reliquienhalle) weltberühmt und war trotz schlechten Wetters eine Augenweide ♡ aber auch das zugehörige Gelände ist sehr schön mit Gartenanlage, Teehaus und verschiedenen kleinen "Hinguckern".
Goldenen Pavillon Kinkaku-ji
See um den Goldenen Kinkaku-ji mit kleinem Gast (ein Kranich)
Garten und Gebäude im Tempelgelände
Nach einer kurzen Stärkung (Sehr leckere Hamburger! Frei nach dem Motto: "Hamburger is my life") ging es wieder Richtung Palastgarten, wo wir die Zeit auf einem Kinderspielplatz überbrückt haben. Aber Vorsicht! Klettert bloß nicht darauf rum, sonst kommt ein Japaner mit Fahrrad angedüst und bittet euch sehr eindringlich, das doch bitte zu unterlassen! 
☆⌒(ゝ。∂)
Wartezeit auf dem Spielplatz - wenn große Kinder spielen.
Der Park vor dem Kaiserpalast. Weiter als bis zu den Mauern
kommt man normalerweise nicht an den Palast heran.
Eindrücke vom Palast und seinen Besuchern
An der Führung im Kaiserpalast nahmen etwa 80 Leutchen teil, immer unter dem wachsamen Auge eines betagten Sicherheitsmannes mit Zähluhr, damit auch niemand verloren geht. Ich fand' sie toll! Es wurde sehr viel erzählt über die Anordnung der einzelnen Gebäude, der Nutzung, Bau und Instandhaltung. Zum Beispiel müssen die Dächer aus Zedernrinde alle 30 Jahre erneuert werden. Da dies nach traditionellem Handwerk geschieht, dauert es für das gesamte Palastgelände aber 25 Jahre. Man wird quasi nie fertig!
Eindrücke vom Palast
r.u. Modell für ein Dach aus Zedernrinde
Die Zierblende ist aus über 30 Lagen, das Dach aus bis zu 12 Lagen
Was auch interessant war, war der Empfangsbereich für Besucher. Bereits anhand der Gestaltung des Wartezimmers ist ersichtlich, welchen Rang man einnimmt. Der höchste Rang wartet in einem Raum, wo die Shoji mit Tiger-Zeichnungen dekoriert und die Tatami mit weißen Bändern umsäumt sind. Bei mittlerem Rang sind es Kraniche und weiße Bänder, der niedrigste Rang bekommt rote Bänder und nur Landschaftszeichnungen.
Je nach Rang musste man in einem anderen Zimmer auf den Kaiser warten.
Verschiedene Gemälde auf Paneelen/Schiebetüren
Shinto-Schrein im Palastgelände
Neben den Gebäuden konnten wir auch durch den wundervollen Garten gehen. Jede verwelkte Kiefernadel wird per Hand gezupft, damit alles immer grün und gepflegt ist.
Wunderschönen Garten im Palastgelände
Die Küche hingegen fehlte ganz. Sie wurde zu Zeiten des zweiten Weltkrieges abgetragen, damit eventuelle Feuer nicht auf die umliegenden wichtigen Gebäude übergreifen.
Weiteres schönes Gebäude mit beeindruckender Dachkonstruktion
Audienzbereich des Kaisers. Er konnte sehr unauffällig auch einfach ein Nickerchen machen.

Nach diesem beeindruckenden Abstecher in die Welt der Mächtigen ging es für uns weiter in die Welt der Bescheidenen. Wir besuchten den Holztempel Kiyomizu-dera, der vor allem für seine riesige Holzterassenkonstruktion von 13 m Höhe bekannt und wegen seiner Lage am Berghang als Postkartenmotiv sehr beliebt ist.
Weg und Eingangsbereich zum Kiyomizu-dera
Eingang zum Kiyomizu-dera
Kiyomizu-dera und Blick über Kyoto
Kleine Besonderheiten im Tempelgelände

Anschließend trennte sich unser Grüppchen. Ich machte mich auf den Weg zum Bento&Co Shop, während die anderen sich den Yasaka Schrein anschauten. Den kannte ich aber schon von meiner Reise im Jahr 2010.
Yasaka Schrein (im Sturm)
Bento&Co ist ein kleines Paradies für Beto-Liebaber wie mich! Auch wenn der Shop wirklich nicht sehr groß ist und weder Auswahl noch Preis sich von dem Online-Sortiment unterscheiden, hatte ich trotzdem viel Spaß in diesem Lädchen und habe mich auch entsprechend an kleinen Dingen eingedeckt und eine viel zu lange Wunschliste geschrieben ☆⌒(ゝ。∂)
Bento&Co Shop und meine bescheidene Ausbeute
Bei einer ordentlichen Portion Ramen ließen wir den Abend ausklingen. Witziger Fakt: Von außen sah das Lokal sehr klein aus, aber drinnen mussten wir über eine halbe Stunde anstehen um Plätze zu ergattern und saßen in zweier und dreier Grüppchen in kleinen abgetrennten Räumen. Durch eine Luke am Esstisch konnte man seine Bestellung direkt in die Küche richten und bekam auch dadurch sein Essen gereicht. Das war wirklich mal ein etwas anders gestaltetes Restaurant...
Ein Mal Ramen bitte <3

Bei sehr stürmischen Wetter (es gab Taifun-Warnungen für diverse Landstriche Richtung Norden) ging es schließlich zurück ins Hostel. Morgen steht einer meiner absoluten Lieblingsorte auf dem Programm - der Fushimi Inari-Taisha!

Ja, mata ne!

☆ Melon Pan ☆

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